Der Blockchain-Zug ist disruptiv unterwegs und lässt sich nicht mehr aufhalten

Implikationen für Investoren zusammengefasst:

  • Bitcoin: Zunehmende Adaption und Marktreife sorgen für steigende Nachfrage
  • Altcoins: Substanz der Anwendungsfälle entscheidend
  • Stablecoins gewinnen weiter an Relevanz

Analyse von Rico Höntschel

Im Multi-Asset-Kontext lieferten Digital Assets 2025 einen relevanten Renditebeitrag und sollten aufgrund attraktiver Rendite- und Diversifikationspotenziale auch 2026 ein fester Bestandteil der Asset Allocation von Investoren sein.

Der Bitcoin-Preis zeigte 2025 eine relativ geringe Schwankungsbreite, was typisch für ein Asset ist, das an Marktreife und Marktkapitalisierung gewinnt: Mit zunehmender Adaption verbessert sich die Marktliquidität, was zu einer geringeren Volatilität führt. Die Knappheit bleibt das zentrale Wertversprechen.

Ein wichtiger Nachfragetreiber für Bitcoin und andere Coins waren 2025 sogenannte Digital Asset Treasuries, also Unternehmen, die sich günstig in Fiat-Währungen verschulden, um digitale Assets als inflationsgeschützte Wertreserve zu akkumulieren. Im Jahresverlauf 2025 war ein starker Zuwachs dieser Aktivitäten zu beobachten. Mittlerweile existieren mehr als 100 börsennotierte DATs mit Bitcoin-Bezug sowie zahlreiche Pendants für alternative Coins (Altcoins).

Auch 2026 dürften DATs eine wichtige und positive Rolle für den Digital-Asset-Markt spielen. Allerdings ist eine Konsolidierungsphase zunehmend wahrscheinlich, in der nicht-profitable Anbieter vom Markt verschwinden. Gleichzeitig könnten große Unternehmen durch gezielte DAT-Übernahmen rasch Digital Asset Exposure aufbauen. Insgesamt bleibt Bitcoin ein moderner Wertspeicher und dürfte 2026 sowie darüber hinaus eine anhaltend hohe Nachfrage attrahieren.

Unter den Altcoins gehörte Ethereum 2025 zu den stärksten Performern. Technologische Weiterentwicklungen, ein strukturell begrenztes Angebot und zunehmende institutionelle Zuflüsse festigten die Marktposition des Netzwerks. Gleichzeitig zeichnet sich für 2026 ab, dass Substanz wichtiger wird als kurzfristige Trends.

Erfolgreich sind vor allem Projekte, die technologische Effizienz mit realwirtschaftlichen Anwendungsfällen – etwa Tokenisierung, Stablecoin-Zahlungen oder blockchainbasierten Ertragsmodellen im Decentralized-Finance-Bereich – verbinden. Anbieter mit nachweislicher wirtschaftlicher Relevanz und stabiler Nutzerbasis können ihre Marktposition weiter ausbauen, während rein spekulative Altcoins an Bedeutung verlieren.

Stablecoins verzeichnen weiterhin ein starkes Wachstum. Nahezu alle großen Banken beschäftigen sich inzwischen mit der Tokenisierung von Fiat-Geld. Das weltweit gestiegene Transaktionsvolumen belegt die zunehmende Nutzung jenseits spekulativer Aktivitäten.

Immer mehr Unternehmen und Finanzinstitute integrieren Stablecoins in ihre Zahlungs- und Abwicklungsprozesse, um grenzüberschreitende Transaktionen schneller und kosteneffizienter abzuwickeln.

Für 2026 zeichnet sich ab, dass insbesondere EU-regulierte Euro-Stablecoins an Gewicht gewinnen könnten. Zudem dürften sich Stablecoins insgesamt zunehmend zu einer zentralen digitalen Zahlungs- und Settlement-Infrastruktur entwickeln.

Blockchain-Aktien legten nach dem „Liberation Day“ deutlich zu. In der zweiten Jahreshälfte gewann das Narrativ der Bitcoin Miner als günstig bewertete Rechenzentren für High Performance Computing (HPC) an Bedeutung und trieb die Kurse spürbar an. Die Unternehmen profitierten von steigender Rechenleistung, neuen Einnahmequellen durch KI-Anwendungen und einer breiteren Wahrnehmung als Anbieter digitaler Infrastruktur.

2026 dürfte sich diese Neubewertung fortsetzen: Bitcoin Miner und verwandte Unternehmen in den Bereichen High Performance Computing (HPC), Datenzentren und Token-Ökosysteme werden zunehmend als Teil der strategischen digitalen Infrastruktur betrachtet und könnten von regulatorischem Rückenwind sowie strukturell hohen Margen profitieren.

Der Wettbewerb unter den Krypto-ETP-Anbietern verschärft sich weiter. Der günstigste Bitcoin-ETP kostet laut Branchenangaben nur noch rund 10 Basispunkte in der Verwahrung. Zudem kamen 2025 viele neue Single-Asset-ETPs hinzu.

Wie bei den ETFs Ende der 1990er-Jahre dürfte nun eine Evolution einsetzen: Auf breit diversifizierte Krypto-ETPs folgen spezialisierte Sektor- und Themenprodukte, die Vermögensverwaltern zusätzliche Werkzeuge für die taktische Allokation bieten.

Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass Stablecoins am Beginn einer umfassenden Tokenisierungswelle stehen. Reale Anwendungen machen den inneren Wert von Blockchains zunehmend messbar und verdeutlichen ihren wirtschaftlichen Nutzen.

Wie bei der Künstlichen Intelligenz entstehen erhebliche Skaleneffekte durch Nutzung und Vernetzung. Der Wegfall von Intermediären ist dabei Fluch und Segen zugleich, effizient, aber disruptiv. Unternehmen müssen ihre Strukturen entsprechend anpassen.

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Diese Seite wurde erstellt von Joscha Thieringer von DAS INVESTMENT