Aufbruchsstimmung nach der Bodenbildung

Implikationen für Investoren zusammengefasst:

  • Wohnen: Chancen bei Bestandsobjekten mit solidem energetischem Profil
  • Gewerbe: selektives Vorgehen angebracht, Core-Objekte an attraktiven Standorten bevorzugen

Analyse von Robin Haber

Nach mehreren Jahren der Anpassung an ein grundsätzlich verändertes Zinsumfeld scheint der Wendepunkt am Immobilienmarkt erreicht. Die seit 2024 gesunkenen globalen Leitzinsen und damit die Finanzierungskosten zeigen Wirkung: Kapitalwerte stabilisieren sich, erste Preissteigerungen sind in Sicht und die Stimmung unter Investoren hellt sich deutlich auf.

2026 dürfte damit das Jahr werden, in dem sich die Märkte schrittweise von der Korrektur lösen und sich wieder auf Wachstumskurs begeben.

In Europa deuten zahlreiche Indikatoren auf eine nachhaltige Bodenbildung hin. Bereits im ersten Quartal 2025 verzeichneten sämtliche europäischen Kernmärkte positive Gesamtrenditen, was ein deutliches Signal für das Ende der Preisanpassungsphase ist.

Parallel dazu zeigt sich der Mietmarkt weiterhin robust: In nahezu allen Sektoren bleibt das Mietwachstum positiv, gestützt durch eine stabile Beschäftigung, Angebotsdisziplin und einen strukturell knappen Neubau.

Diese Faktoren sorgen für eine solide Basis, auf der 2026 neue Investitionszyklen entstehen können.

Wohnimmobilien

Im Segment Wohnen wird die deutlich reduzierte Bautätigkeit zunehmend zum Engpassfaktor. Nachdem der Neubau im Jahr 2025 auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt fiel, steigt der Druck auf die Mieten weiter.

Für Investoren eröffnen sich dadurch Chancen in Bestandsobjekten mit solidem energetischem Profil, insbesondere in urbanen Lagen mit nachhaltiger Nachfrage. ESG-Kriterien bleiben dabei zentral, Gebäude mit klarer Dekarbonisierungsstrategie werden zunehmend differenziert bewertet.

Gewerbeimmobilien

Der Gewerbebereich steht weiterhin im Zeichen der Selektion. Während ältere Büroimmobilien mit hohem Sanierungsbedarf und schwacher Lage unter Druck bleiben, zeigen sich Core-Objekte an attraktiven Standorten resilient.

Energieeffiziente, nutzerorientierte Gebäude gewinnen an Wert, da sie die veränderten Anforderungen moderner Arbeitswelten erfüllen.

Besonders gefragt bleiben Logistikimmobilien und Rechenzentren, die von E-Commerce, Nearshoring und der Digitalisierung profitieren. Auch Pflege- und Gesundheitsimmobilien bieten Potenzial in einem demografisch getriebenen Wachstumsmarkt, erfordern jedoch sorgfältige Betreiberanalyse.

Das Transaktionsvolumen dürfte 2026 nach Jahren der Zurückhaltung wieder steigen. Es mehren sich die Anzeichen, dass Verkäufer und Käufer zunehmend eine gemeinsame Preisrealität finden.

Refinanzierungen und Bilanzanpassungen schaffen zusätzliche Aktivität, während kapitalkräftige Investoren selektiv Opportunitäten in Distressed- oder Value-Add-Situationen wahrnehmen. Historisch haben sich Investitionen in solchen Frühphasen als besonders attraktive Jahrgänge erwiesen.

Insgesamt bleibt das Umfeld anspruchsvoll. Moderate Zinsen, stabile Fundamentaldaten und ein günstiges Bewertungsniveau bilden jedoch eine Grundlage für eine schrittweise Erholung.

Das Marktumfeld bietet 2026 Einstiegschancen; Selektivität und konsequente ESG-Orientierung bleiben aber unerlässliche Voraussetzungen für Investitionsentscheidungen.

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Diese Seite wurde erstellt von Joscha Thieringer von DAS INVESTMENT