Widersprüchliches Umfeld bietet Chancen
Implikationen für Investoren zusammengefasst:
- Wichtiger diversifizierender Portfoliobaustein
- Politische Unsicherheit sorgt für attraktive Volatilitätsrisikoprämie
Analyse von Horst Gerstner
Im Jahr 2025 zeigte sich das Volatilitätsumfeld vor dem Hintergrund zahlreicher potenzieller Risiken überraschend gelassen. Der VIX notierte im unteren Bereich seiner historischen Handelsspanne.
Steigende geopolitische Spannungen, strukturelle Inflationsrisiken, fiskalische Unsicherheiten und eine zunehmende politische Polarisierung lassen jedoch erwarten, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein wird: Die sehr hohe Differenz zwischen der politischen Unsicherheit einerseits und der tatsächlichen Volatilität andererseits zeigt eine signifikante Schere zwischen der Wahrnehmung von Unsicherheit in der Realwirtschaft und unter den Marktteilnehmern an.
Mit anderen Worten: Die Märkte preisen, gemessen an den globalen Unsicherheiten, derzeit ungewöhnlich wenig Risiko ein.
Ein genauerer Blick zeigt allerdings, dass der Aufschlag der impliziten gegenüber der realisierten Volatilität deutlich erhöht ist. Die Marktteilnehmer erwarten also künftig stärkere Schwankungen, als es zuletzt tatsächlich der Fall war. Diese Ausweitung der Volatilitätsrisikoprämie signalisiert Vorsicht unter der Oberfläche.
Dieses Phänomen ist jedoch auch zunehmend das Produkt technischer Marktkräfte. Das Handelsvolumen in S&P-500-Optionen hat Rekordniveaus erreicht, getrieben vor allem durch den Boom der ODTE-Optionen (Zero Days to Expiration). Diese ultrakurzen Instrumente haben sich zu einer dominanten Kraft im Intraday-Risikotransfer entwickelt und erzeugen Feedback-Effekte zwischen Optionen und dem Underlying.
Hinzu kommen systematische Flows, insbesondere von Buffer-ETFs, welche diese Verzerrung verstärken. Dies kann unter Umständen die Volatilität in ruhigen Phasen dämpfen, erhöht jedoch die Gefahr abrupter Bewegungen, sobald sich Trends umkehren.
Die Folge: Volatilität wird kurzfristig absorbiert und optisch gedrückt, während das Tail-Risiko im System steigt.
Diese Situation eröffnet Chancen für Optionsstrategien, deren Ertragspotenzial gerade auf der Differenz zwischen erwarteter (impliziter) und tatsächlich realisierter Volatilität beruht.
Der aktuell ausgeprägte Spread macht den Verkauf von Optionen lukrativ, erfordert angesichts der massiven latenten Risiken aber ein sehr umsichtiges Risikomanagement. Denn ein plötzlicher Anstieg der realisierten Volatilität kann zu abrupten Korrekturen führen und Verluste auslösen.
Für diesen Fall empfehlen sich wiederum Optionsstrategien, die von steigender Volatilität profitieren und ein konvexes Auszahlungsprofil – mit begrenztem Verlustrisiko und überproportionalem Gewinnpotenzial – bieten.
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Diese Seite wurde erstellt von Joscha Thieringer von DAS INVESTMENT
